Oberbürgermeister stellt sich Fragen von Schülerinnen und Schülern
Wie wird ein Oberbürgermeister gewählt? Was sind die Aufgaben einer Stadtverwaltung? Welche Projekte aus dem Jugendhearing wurden bereits umgesetzt? Solche und andere Fragen diskutierte OB Dr. Christian Ruf mit Schülerinnen und Schüler aus dem Droste-Hülshoff-Gymnasium (DHG), die im Rahmen des Gemeinschaftskunde-Unterrichts im Rathaus vorbeigeschaut hatten.
Rottweil – Die 27 Schülerinnen und Schüler der achten Klassenstufe am DHG nahmen dort Platz, wo normalerweise der Gemeinderat der Stadt Rottweil tagt: Im Sitzungssaal des Neuen Rathauses. Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf bot den Jugendlichen in zwei spannenden Schulstunden zunächst Einblicke in den Berufsalltag eines Stadtoberhaupts und erklärte insbesondere, wie eine Wahl zum OB sowie die Abläufe in der Kommunalpolitik funktionieren. Dass in Baden-Württemberg die Amtszeit eines Oberbürgermeister acht Jahre beträgt und damit einen längeren Zeitraum als die bisherige Schulzeit der Achtklässler umfasst, ließ die Gäste staunen. OB Dr. Ruf betonte jedoch die Vorteile einer langen Amtsperiode – gerade mit Blick auf langfristige Projekte wie etwa eine Landesgartenschau sei Kontinuität von Vorteil und habe sich in Baden-Württemberg sehr bewährt.
Die Schülerinnen und Schüler interessierten sich natürlich auch für den „Stundenplan“ des Oberbürgermeisters, und beim Blick in seinen Kalender waren sie erstaunt über die zahlreichen Termine, die ihn nicht selten sogar sieben Tage die Woche beschäftigen. Auch die diesjährigen Kommunalwahl stand auf der Tagesordnung. Der Gemeinderat ist das wichtigste Organ einer Stadtverwaltung. Mit den neuen Mitgliedern sind einige junge Menschen in diesem Gremium vertreten. Dabei hob der OB Dr. Ruf hervor, wie wichtig das Engagement junger Menschen für eine lebendige Demokratie sei. „Ihr seid die Zukunft unserer Stadt. Eure Perspektiven sind entscheidend, um eine Politik zu gestalten, die alle Generationen einbezieht“, so Dr. Ruf. Die Schüler zeigten großes Interesse daran, wie ihre Generation aktiv in die Stadtpolitik eingebunden wird.
„Das Jugendhearing ist in Rottweil eine Möglichkeit, um sich einzubringen und Projekte in der Schule oder persönliche Anregungen an der richtigen Stelle vorzubringen“, so der OB. Die Ergebnisse würden von der Stadtverwaltung aufgegriffen und fließen so in weitere Planungen und Maßnahmen ein. So werde sichergestellt, dass die Interessen der jungen Generation nicht nur gehört, sondern auch in die Realität umgesetzt werden. Konkrete Beispiels waren in der jüngeren Vergangenheit eine Grillstelle gegenüber der Dreher’schen Mühle oder die Gestaltung des Schmotzigen in der Innenstadt. Auch der bald anstehende Bau einer Mountainbike-Strecke gehe auf die Anregung aus dem Jugendhearing zurück.
Weitere Fragen der Jugendlichen betrafen vor allem Themen wie die Busverbindungen, den Fahrradverkehr, die Ausstattung der Sporthallen oder auch Einkaufmöglichkeiten oder Aufenthaltsorte in der Innenstadt. Auch eine Anregung gab es von Seiten der Schulklasse, so wurde ein Jugendcafé, unter anderem als öffentlicher Ort zum Lernen gewünscht. Hier zeigte sich der OB offen für die Idee und nannte den Kapuziner mit dem dortigen Kinder- und Jugendreferat, als möglichen Ort. Das Jugendcafé könne von Jugendlichen betrieben werden, so der Oberbürgermeister. Auch dieses Thema sei beim Jugendhearing intensiv diskutiert worden und man dürfe gespannt sein, ob es umgesetzt werden könne.
Zum Abschluss dankte der OB den Schülerinnen und Schülern für den Besuch und wünschte ihnen und ihren Familien eine frohe Weihnachtszeit.